Die Blaue Lagune
Die Blaue Lagune

Die Blaue Lagune

Auf ins neue Abenteuer...

Wir sind im Paradies.

Ich gebe zu, uns geht es gut, beinahe zu gut.

Wir haben mit dem Trip zu den fidschianischen Yasawa-Inseln nichts falsch gemacht. 

Wir landeten zwar bei Regen in Nadi auf Viti Levu, der Hauptinsel Fidschis, aber das ist okay für Natur und auch Mensch. Trotzdem ist es hier auf der nordwestlichen und trockeneren Inselseite nicht typisch, erzählt uns der Taxifahrer zum Hafen in Port Denarau am Montag. Für die Menschen hier ist unser Klima unvorstellbar, ebenso wie groß unsere Städte sind und wie viele Menschen in Deutschland leben. In ganz Fidschi ist es nicht mal eine Million.

Bei dem Regen denke ich an die Ostküste Australiens, wo er dringend gebraucht wird. Wir verfolgen die Nachrichten der dortigen Feuerwehr auf Twitter und da bekomme ich Gänsehaut, wenn ganze Ortschaften aufgegeben werden.

Genau wie die Nachrichten von White Island in Neuseeland uns interessieren. Am Tag des Vulkanausbruch besuchten wir den auch aktiven Vulkan Yasur in Vanuatu. Wir hatten solch ein Glück. 

Das steht nun im krassen Gegensatz zu unserem Inseltraum, den wir diese Woche lebten. Und ich weiß auch gar nicht, wie wir das verdienen. Das kleine Schiff mit 34 Kabinen ist nicht mal zu einem Viertel belegt. Wir sind insgesamt 11 Gäste aus Auckland, Toronto, Manchester, Seattle und Jena und werden von der uns zahlenmäßig dreifach überlegenen Crew rundum verwöhnt. Unsere Kabine liegt direkt neben der des Kapitäns. Wir haben ihn gestern Abend schnarchen gehört auf dem Gang.  (Anm. Mirko: Wir lagen vor Anker)

Aber die ausschließlich einheimische Crew genießt auch die Zeit nach vielen ausgebuchten Wochen und schnorchelt, badet und feiert mit uns. 

Fidschi besteht aus 330 Inseln, wovon nur 108 bewohnt sind. Unabdingbar zum Überleben auf einer einsamen Insel ist Süßwasser und das haben die Unbewohnten nicht. Wir fahren vorbei an so vielen kleinen Eilanden, wo gerade Mal ein einzelnes Dorf zu erkennen ist. Wir besuchten zwei Dörfer, in denen jedes Haus schon recht modern mit Solarpanelen und riesigen Regenwassertonnen ausgestattet ist. Fernsehen, DVD und Smartphone sind Standard. Süßwasser ist aber auch in Leitungen im Dorf verfügbar, trotzdem sind Hinweise zum Wassersparen und dem richtigen Umgang mit dem kostbaren Gut überall zu finden. 

Ich habe gerade das Buch „Die Geschichte des Wassers“ von Maja Lunde gelesen und stelle fest, dass wir unser immer verfügbares Wasser als viel zu selbstverständlich ansehen. 

In den Dörfern der Inseln gibt es viele Vorgaben an uns: Schultern und Knie müssen bedeckt sein, dabei sind Hosen bei Frauen genauso wie Hüte und Sonnenbrillen auf dem Kopf nicht erlaubt. Wir tragen Sarongs um die Beine. 

Alkohol ist verpönt, dafür wird umso mehr Kava getrunken. Was eine recht gesellige Angelegenheit ist, wobei nur die Männer lange zusammen sitzen und die Kokosnussschale mit der bräunlich trüben Flüssigkeit rumreichen. Wenn man eine Schale angeboten bekommt, darf man sie nicht ablehnen, so dass wir schon im Dorf oder mit der Crew am Strand einige Kokosnussschalen mit Kava tranken. Der Geschmack ist nicht so doll – erinnert an Abwaschwasser (sieht auch so aus) mit winziger Pfefferminznote – und die Zunge wird leicht taub. Das Getränk aus den Wurzeln des Pfefferstrauches soll eine entspannende beruhigende Wirkung haben.  Dafür muss man aber mindestens einen Liter der „Familienmischung“ runterbekommen.

Wir erschnorcheln die Korallen, deren Sterben auch hier eingesetzt hat. Sie erhalten nicht mehr genug Licht, wenn der Wasserspiegel steigt. Plastik im Wasser, die Erwärmung der Meere und Überfischung führen dazu, dass die Korallen sich nicht mehr Wohl fühlen, von Fischen nicht mehr gereinigt werden oder von Prädatoren (z.B. bestimmte Seesterne) dezimiert werden. Daher wurden jetzt Gebiete zum Fischen festgelegt, damit sich die anderen Reviere erholen können.  In etwa wie eine Drei-Felder-Wirtschaft.

Wir können dennoch tolle bunte Fische, Seesterne und auch Nemo, den Clownfisch in den Anemonen bestaunen. 

Mirko ist auch auf 18 Meter Tiefe abgetaucht und mit einer riesigen Wasserschildkröte geschwommen. Und endlich kann er mit seiner Drohne spielen, die bei der Einreise vorschriftsmäßig und ohne großen Aufwand – wie es Australien und Vanuatu gefordert hätte – deklariert wurde. 

Kleine Wanderungen über die Insel, Höhlenschwimmen, Stand Up Paddling, Kayak und Relaxen bestimmen ansonsten das Tagesprogramm. 

Wir haben einige Schauplätze des Filmes „Die blaue Lagune“ mit Brooke Shields gesehen. Das hat wohl die Schiffsgesellschaft zu ihrem Namen Blue Lagoon Cruises inspiriert.  Selbstverständlich gehörte dieser 80er-Jahre-Streifen auch ins Repertoire der Abendunterhaltung des Schiffes.

Auch andere Filme wie Cast Away mit Tom Hanks wurde auf einer Insel der Yasawas gedreht. 

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Yasawa Islands

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Yasawa Islands -17.025600, 177.310000